30.10.2009 :: 3 ist einmal mehr als 2, aber mehr sehen tut man nicht

Vor gehabt hätte ich es so viel ich weiss nicht, noch vor Hawaii hier irgendwas zu berichten. Aber so auf Anfrage... klar :-).

Letzten Freitag war ich zum dritten mal bereits im "blinden kuh" Restaurant. Damit zähl ich mich zu den Stammgästen, aber die vom Restaurant sehen das nicht so, wie auch. Ach es ist so schwierig sich den "sehen" Witzen fern zu halten, ich dachte beim dritten mal wäre es vorbei. Sieht nicht so aus....

Doch zurück zur Geschichte: Ich war als erste beim Restaurant angelangt - im Gegensatz zu meinem ersten Besuch wo mir noch Papier den Weg wies, war es dieses Mal das IPhone. Zeiten ändern sich. Drinnen platzte ich mich an den Tisch und da standen sie - mitten auf dem Tisch. So weiss, so rein - sie schrien "nimm mich", "schreib mich voll". Und ich unternahm nicht einmal den Versuch zu wiederstehen und schnappte mir eine Postkarte und begann sie zu schreiben. Ach... aber da seh ich ja alles was ich schreibe? Wie langweilig. So schnappte ich mir noch ein paar weitere Postkarten, fürs spätere Vergnügen. Inwischen sind beinahe alle aus meiner Selbsthilfegruppe eingetoffen. 9 - 9 passt nicht an einen Tisch, deshalb waren wir nicht alle am gleichen Tisch.

Zappi und Heidi opferten sich, sich zu mir an den Tisch zu gesellen. Hineingeführt wurden wir wie immer bolonesial, Stück an Stück. Es waren noch kaum Leute da (haha, woher will ich das wissen?) und wir versuchten uns zu orientieren, wer denn nun wo hocke und jeder nannte seien Namen, welcher einer Richtung zugeordnet wurde - was uns meistens mehr verwirrte als weiter half. Es war auch egal, wer wo sitzte. Aber den Touch einer Selbsthilfegruppe hatte es halt schon, als wir da alle unsere Namen nannten.

Während des Abends konzentrierte man sich vorwiegend auf die nähreren Nachbarn und definierte Schnitt- und Treffpunkte für Essens- Wein- und Körperkontakt- Austausch. Zappi und ich konnten es nicht lassen: 1, 2,3 und T-Shirt hochheben... :-) Wobei ich natürlich nicht weiss, ob er es auch getan hat, aber ich schätze ihn so ein. Und an eine allfällige Überwachungskamera möchte ich nicht denke... oder? Später kamen noch ein paar Fremde an unseren Tisch und wir begannen gegenseitig das Alter anhand de Stimme zu schätzen, was gar nicht so einfach war.

Ach genau und dann begann noch die Kartenschreiberei. Oben rechts wurde vorsorglich noch bei Licht markiert und die Linien der Adresse musste man sich halt einprägen. Kann ja nicht so schwer sein. Das Schreiben funktionierte auch ganz gut - nur: einmal abgesetzt, für immer verloren. Das war das grösste Problem, ich begann die Karte zu schreiben wurde unterbrochen und hatte später keinen Blassen mehr, was ich geschrieben hatte und wo ungefähr ich aufgehört hatte. Egal, einfach weiter schreiben. Heidi nahm zwei Karten mit rein und beschreib die Erste. Unterbrochen durch die Vorspeise, hatte sie später keine Ahnung mehr, welche sie denn bereits beschrieben hatte. 0ops :-)

Wir hielten es auch für eine super Idee die Karten noch von den Fremdlingen an unserem Tisch unterschreiben zu lassen. Ich hatte 4 Farbstifte mit dabei... einer davon war gelb und auf der weissen Karte kaum lesbar. Ist ja klar, welchen ich zum Unterschreiben mitgab... :-/

Nun doch noch was zum Essen, was für mich gar nicht mehr so ein spezielles Erlebnis war... für mich war von Anfang an klar, dass ich das Hand-zu-Gabel System einsetzen werde und aus der Flasche trinken würde - alles andere ist nicht effizient und mühsam. Der Frust von leeren Gabeln wollte ich mir nicht mehr antun :-) Doch Neulinge sehen das dann doch etwas anders und die tun sich das an... sorry würkli sälber schuld :-)

Nachdem die Karten befüllt und der Teller geleert waren, machte sich die Dunkelheit immer mehr und mehr bemerkbar. ...Hä ha gar nöd gseh dases dunkel isch... Wenn man keine Aufgabe mehr hat, wird diese Dunkelheit doch sehr unangenehm und so verliessen wir auch bald das Restaurant und freuten uns auf unsere bevorstehenden Erleuchtung.

Es wird nicht mein letzter Besuch gewesen sein. Ich bin dort ein gerngesehner Gast.