02.05.2014 :: Mia Mover

 
Nach den Mittag startete unser Flug nach Miami. Miami ist ja viel näher als Kalifornien und als Hawaii sowieso. Ja wir haben uns Miami regelrecht nah-geredet, was den Piloten aber nicht davon abhielt, seine geplanten 10,5 Stunden zu fliegen. Die ersten drei Stunden gingen im Flug vorbei! Die restlichen zwar irgendwie auch, aber sehr sehr langsam. Ja bei solchen Flügen hat man die Möglichkeit mal die richtig langen Filme zu schauen... z.B Titanic oder da den Wallstreepfilm... nicht dass ich Leo Fän wäre... nicht, dass ich es nicht mal war... so zu der Zeit, als ich auch Gründerin eines Anti-Kelly Clubs war. Aber das ist Privatsache. Ach, Gravity hab ich auch noch geschaut, war langweilig doof! Genug langweilig um fast einzuschlafen und genug doof um es nicht ganz zu schaffen. Viele Kinder waren auch im Flugzeug und stellten sich neben den Fusstrittsitzmassagen die richtigen Fragen zum Leben: "du Papi, was isch, wenns jetzt z Miami gar kän Flughafe git?" Es gab dann doch einen! Mein Moover stand schon bereit. Die Suche nach dem Michi-Moover blieb erfolglos und so liess ich ihn ausnahmsweise im Mia-Moover mitfahren. Erschöpft und etwas ungeduldig nahmen wir unser nicht-amerikanisches Mietauto entgegen, wir schämen uns etwas dafür. Und so kreisten wir mit dem Auto immer enger um unser Hotel rum, bis wir schlussendlich voller Vorgreude etwa zweimal dran vorbeifuhren. Aber wir sind jetzt da. Nach unserer ungefähr 7ten Mahlzeit an diesem endlos langen Tag, begeben wir uns jetzt zur Ruh und machen unsere Äuglein auf. Huch, verreimt!

Gruss MIA & MIchael

PS: Wir sind jetzt bereit für Wasser-Mutprobe Nominationen.

 

03.05.2014 :: 2 Touristen in Miami

Um 10 Uhr sind wir ausgeschlafen und zeitumgestellt aufgestanden und waren bereit für den neuen Tag. Die einfachste, und zugegeben auch ein bisschen die bequemste Art eine neue Stadt in kurzer Zeit kennenzulernen, sind diese Hop-On und Hop-Hoff Touri-Büsse. Und so hoponten und hopofften wir uns durch die Stadt und sahen dabei viele "aufgestellte" Statuen, wie diese im Bild.

Es war eine Sauhitze heute, man kann es nicht anders sagen... gut Schweinehitze würds auch noch tun... moment, man sollte was man schreibt mehr hinzerfragen! Was hat eine Sau eigentlich mit Hitze zu tun? Gut wenn man vielleicht zwei davon ganz fest aneinander reibt... aber so meinte ich das gar nicht... Auf jeden Fall war es sehr sehr warm, da muss man sich erst mal wieder dran gewöhnen. Obwohl wir beide, vorallem Michi, ja eher so die südländischen Typen sind, haben wir uns tatsächlich schon verbräunt! Der Flip Flop Abdruck ist immerhin auch schon im Arbeit.

Und wer sich jetzt noch fragt, warum wir eigentlich ein Mietauto haben? Ja, das haben wir uns heute auch gefragt... Übermorgen gehts weiter nach Key West, wir hätten das Auto besser erst dann gemietet... Zu den täglichen Automietkosten kommen nämlich jetzt noch 20 Dollar pro Tag fürs Parken dazu... aber wir machen sehr gerne Fehler, aus denen ihr lernen dürft! Etwas haben wir aber gut gemacht, der mobile Hotspot funktioniert tadellos. Wir haben heute für 38 Dollar eine Sim-Karte gekauft für den Hotspot, und können diesen nun uneingeschränkt nutzen.

Zu Miami selber kann ich noch gar nicht viel sagen... wir sind uns gegenseitig noch etwas am abtasten. Ach und danke Buume für deine Nominierung, wir werden morgen einen geeigneten Ort aufsuchen

So jetzt muss ich langsam aufhören zu schreiben, wir waren nämlich grad so fleissig dabei am Pool zu liegen und nichts zu tun. Und nach dem Nichtstun hatten wir übrigens Spaghetti, die dicksten überhaupt! Wenn ihr uns kein amerikanisches Auto gibt, müsst ihr euch auch nicht wundern, wenn wir italienisch essen! Jawohl.

04.05.2014 :: VIP Shopping Membership

Heute stand Miami Beach auf dem Programm. Es war ziemlich bewölkt und unsere Wetterapps drohten uns Regen an. Ignorant wie wir sind, packten wir das Badezeug aber doch ein. Völlig zurecht, denn das Meer und die klebrige Luft luden sehr zum Baden ein.

Ja und dann war da noch diese Sonne. Hinter all den Wolken sah sie gar nicht so bedrohlich aus... wir waren ja auch gar nicht soo lange am Strand und eingecremt hatten wir uns ja auch. Aber dieses Miststück hat gnadenlos zugeschlagen! Ich bin etwas enttäuscht von der Sonne, ich rede immer nur gut von ihr, freu mich immer, wenn ich sie sehe und vermisse sie, wenn sie nicht da ist. Und dann treffen wir uns mal wieder und dann macht sie einfach sowas. Es scheint tatsächlich gerechtfertigt zu sein, dass die Sonne weiblich ist. Der Mond würde sowas nie tun!

Ja und sonst so zu Miami Beach... es wird viel gebaut, es gibt viele Restaurants und Hotels... so für Bedeferien für Junge sicherlich gut gerignet. Aber "nur" für Miami lohnt sich meiner Meinung nach der lange Flug nicht. Ich freu mich auf morgen auf die Fahrt zu den Keys.

Als wir mit dem Bus zurück beim Baysite Park waren, verfiel mein Michi spontan in Shopping Fieber... da gab es so ein Sportladen... er hat ALLES gekauft, so kam es mir vor. Beim Bezahlen haben sie ihm ein VIP Membership angeboten. Es ist schön zu sehen, wie er Freude hat :-) Falls der Schweizer Zoll am Mitlesen ist, das mit dem viel Einkaufen war nur ein Witz... ha ha.

Vor lauter Shoppen haben wir dann ganz verpasst, dass es zu regnen begonnen hat. Es ist OK, immer noch besser als Sonne!

05.05.2014 :: Key West

Was für ein toller Tag! Ich weiss gar nicht wo anfangen. Also angefangen hat es damit, dass Michi den Highway in Richtung Norden nahm, um in den Süden zu kommen. Das ist hier aber gar nicht so schlimm, weil alle Strassen irgendwie so wirr miteinander verknüpft sind, dass man solche Fehler problemlos wieder beheben kann, ohne Umdrehen, mit einem Zeitverlust von 2 Minuten (laut Navi).

Unser Ziel: "Key West" - der südlichste Punkt vom Festland Amerika... (drum Key West). Ansonsten ist der südlichste Punkt natürlich in Hawaii! Key West befindet sich etwa einTitanic Film (inkl. Pause) entfert von Miami. Die Keys sind über 200 Koralleninseln, die über 42 Brücken miteinander verbunden sind. Nein ich hab nicht gezählt, ich glaub sowas einfach.

Unsere Hotelwahl war goldrichtig! Ein Hotel mit Leuchtturm davor! Das finden wir sogar noch, wenn die ganze Insel unter Wasser steht!

Es ist alles sooo toll hier, nicht nur das Hotel. Die ganze Atmosphäre, die Lädeli an den Strassen, die Bars, die Leute, die Strassenkünstler...

Ja wir haben uns sogar zu Alkohol hinreissen lassen... Frozen Peach Mojito. Und ein Glas Wein gabs gratis dazu, warum auch immer. Und plötzlich hatten wir Lust auf... Yazee! Beim Organisieren der Würfel, bin ich beinahe überfahren worden. Ich schreib jetzt nicht, wer die ganze Zeit gewonnen hat, das wäre Michi gegenüber nicht fair.

Pünktlich zu Sonnenuntergang waren wir dann an diesem berühmten Platz, wo man den berühmten Key West Sonnenuntergang sehen kann. Nachdem die Sonne am Vortag so böse zu uns war, war es doch eine kleine Genugtuung ihren Untergang mitzuverfolgen.

Aber das Highlight vom heutigen Tag war definitiv der nächtliche Schwumm im Hotelpool. Wir übten unsere Tanzschritte und mussten feststellen, dass das auf die Füsse treten selbst unter Wasser möglich ist. Die Drehungen in eine Richtung gehen ganz gut, aber das Zurückdrehen ist umso schwieriger. Ich glaub, wir gehen jetzt besser noch ein bisschen üben.

06.05.2014 :: Florida Keys

Ein Beziehungskrach hat uns in dieser Nacht geweckt. Zum Glück war's nicht unserer. Zwei Frauen (eine oben ohne) und ein Mann schrien sich, mitten im der Nacht, vor unserem Hotelzimmer an. Erst als die Polizei kam, war es wieder ruhig. Ja und eine der Damen dachte dann noch tatsächlich, dass sie Michi eine Zigi ausreissen könne, die erst durch ihr Geschreie überhaupt notwenig wurde.

Nach dieser wenig entspannten Nacht, wurden wir aber von einem reichhaltigen Frühstück erwartet und alles war wieder gut. Draussen an der Sonne zu frühstücken hat schon so seinen Reiz.

Eine Weile verbrachten wir noch in dem uns so symphathischen Key West und lösten unsere geschenkt bekommenen Tickets für das Aquarium und irgend so ein Turm ein. Beim Aquarium gab es so eine Tourguidein, die mit einer furchtbaren Stimme bestraft war. Wir hielten das Zuhören nicht lange aus und flüchteten in den Aussenbereich um festzustellen, dass die Stimme auch da aus dem Lautsprecher peitschte. Warum gibt es für solche Fälle keine Leisesprecher?

Am Nachmittag starteten wir dann unsere Rückreise, zurück über die 6 x 7 Brücken zum Festland. Unterwegs stoppten wir an einem Strand (Sombrero Beach) um uns abzukühlen. Es war einfach traumhaft da und es ist schön einfach anhalten zu können und machen, zu was man grad Lust hat. Kann man in der Schweiz ja auch, aber der Strand beim Gubrist ist halt einfach scheisse.

Diese Nacht verbringen wir Florida City. Das hört sich nur so krass an, ist aber ein völlig unspektakuläres 11'000 Seelen Städtlein. Alles ist krasser mit City danach. Das Hotelzimmer ist übrigens doppelt so gross wie in Key West und nur 1/4 vom Key West Preis. Und morgen gehts dann nach Everglade City.

07.05.2014 :: Everglades

Die Everglades standen heute auf dem Programm. Keine zwei Stunden dauerte die Fahrt von Florida City nach Everglades City.

Wir nahmen natürlich an so einer Riesenventilator-Boot-Tour teil. Man sagte uns aber ziemlich ehrlich, dass die Chancen im Moment einem Alligator zu sehen, relativ klein seien. Das Wasser sei aktuell zu salzig für diese. Das war dann schlussendlich auch so! Trotzdem lohnt sich die Tour, denn wir hatten Pelikane auf unserem Boot, die mitfuhren und haben einen wilden Waschbär gesehen. Es waren sogar Manatees da, die haben wir zwar nicht gesehen, aber wir haben Leute gesehen, die sie gerade sehen - das zählt so halb. Auch hatten wir den wohl coolsten Propellerboot Pilot, denn er machte diverse Handbrämschehren auf dem Wasser und liess sogar einen aus unserer Gruppe das Boot fahren. Die Tour hat echt Spass gemacht! Danach durften wir sogar noch einen jungen, nicht ganz so wild lebenden Alligator halten. Ziel quasi erreicht.

So toyotatem wir danach weiter ins knapp eine Stunde entfernten Naples. Das amerikanische Neapel. Wir bezogen zuerst unser Hotelzimmer und durftem freudig feststellen, dass es sogar noch grösser ist, als das Letzte. Es wird immer besser! Je Norden, desto grosses Zimmer. Vielleicht ist es hier wärmer und die Hotelzimmer dehnen sich aus? Bin gespannt, was uns morgen erwartet.

Nachdem wir es ja so streng hatten, mit im Propellerboot Sitzen, gönnten wir uns nun noch ein paar Stunden am wunderschönen neapalesischen Beach. Als die Sonnenschirm Vermieterin uns dann den Schirm wieder wegnahm, beendeten wir unseren Strandtag und machten uns auf den Weg zur 3rd Street. Da gab es ganz viele Lädeli und Restaurants. Alles sehr gepflegt und im italienischen Stil. Das hat uns sehr gefallen! Wir fanden auch ein verlockendes italienisches Restaurant, das wie dafür gemacht war, den Altersdurchschnitt etwas zu senken. Die Kellner waren sehr witzig und spassten die ganze Zeit herum. Michi holte beim Yatzee spielen überigens auf, es steht nun nur noch 6 zu 5 für mich! Als wir dann nach der Rechnung fragten, brachte unser Kellner uns diese und kontrollierte sie vorher noch, mittels seiner aufgesetzten Brille. Dazu meinte er, er immitiere nur einen alten Mann, der eine Brille braucht. Wir lachten und meinten dann dazu, dass wir dafür Gäste immitieren, die bezahlen können.

08.05.2014 :: Edison Museum

Nach dem Waffel Frühstück dreiften wir weiter nördlich nach Fort Myers. Dieses Örtlein hat gemäss Internet und meinem Reiseführer nur eine Sehenswürdigkeit, aber immerhin! Das Winterhüüsli vom Edison Thomas und seinem Kumpel Henry Ford (drum auch Ford Myers). Das Hüüsli ist aber vielmehr ein grosses Haus mit Gästehaus und mit einem noch viel grösseren Garten drumherum. Geplant wurde das Anwesen vom Edison und das Gästehaus verkaufte dieser erst später seinem BFF (Best Ford Friend) mit den Autos. Spannend ist vorallem, was um das Haus alles so angepflanzt wurde, denn der alte Thomas hat hier mit verschiedensten Pflanzenarten herumexperimentiert. Es hat uns sehr gefallen, und wir könnten uns durchaus vorstellen hier auf dem Anwesen zu wohnen, nur die ganzen Touristen würden wohl auf die Dauer nerven.

So überliessen wir Fort Myers wieder den Touristen und highwayten 1,5 Stunden weiter nordwärts, nach Sarasota. Na klingelt bei dem Namen Sarasota irgendwas? Bei mir auch nicht. Aber Wikipedia erklärte mir soeben, dass der Bush George in diesem Ort im 2001 in der Grundschule war (also als Gast), als er die Terroranschläge ignorierte. Die Grundschule gingen wir aber nicht anschauen, stattdessen etwas ähnliches: das Ringlings Bros. Circus Museum. Da wurde einem die Geschichte einer grossen amerikanischen Zirkusfamilie nähergebracht und mittels eines detaillierten und umfangreichen Modells veranschaulicht. Der Ausflug hat sich nur schon wegen dem wunderschönen Garten drumherum gelohnt!

Nach alledem fanden wir uns in unserem Auto wieder, welches nun noch weiter nördlich fuhr. Als letzte Station stand heute Treasure Island, gleich bei St. Pete Beach, auf dem Plan, welches wir nach einer weiteren Stunde Fahrt und 2 Dollar Toll später auch erreichten. Hier bleiben wir für die folgenden 3 Nächte und machen die St. Petersburg Region etwas unsicherer. Das Motel liegt diiiiirekt am Strand, was wir aber zur Sicherheit noch kurz überprüfen mussten. Sicher ist sicher.

Überigens: harte Eier sind ziemlich schlecht geeignet für Eierteigwaren, aber das will ich gar nicht weiter ausführen.

 

09.05.2014 :: St. Petersburg

Die Mücken machen mir langsam etwas zu schaffen. Natürlich nur mir und Michi lassen sie in Ruhe. "Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Mücken zwar von den Gerüchen des Mannes stärker angezogen werden, dennoch lieber Frauen stechen. Dies könnte daran liegen, dass Frauenhaut weniger dick und haarig ist." Das ist schon etwas beleidigend zu wissen, dass ich einfach nur Plan B bin, weil ich so "leicht zu haben" bin. Ich werde wohl mal mit Michi über seine künftige Körperbehaarung sprechen müssen. Aber das nur am Rande, der Tag hat ja eigentlich anders begonnen.

Geweckt wurden wir nämlich von den Ghostbustern! So ein Typ mit so einem umgebauten Staubsauger auf den Rücken. Er hämmerte an die Tür und rief "Pest Control". Zu müde um es zu hinterfragen, machten wir natürlich gleich unsere Pässe parat. Die wollte er zu unserer Verwunderung dann gar nicht sehen. Irgendwie zog er dann weiter und verschwand im Nachbarzimmer. Wir blieben etwas verwirrt zurück und studierten, was der gerade wollte. Dann kam die Erleuchtung: Pest Control! Das war ein Kammerjäger. Ich freu mich schon auf die nächste Nacht mit der Ungewissheit, was er genau jagen wollte.

Wo wir schon mal wach waren, standen wir dann aber gleich auf. So genau wussten wir heute eigentlich gar nicht, was wir tun wollten. Da erzählte ich Michi voller Begeisterung, dass ich schon immer mal in den Hulk Hogan Beach Shop in Clearwaters wollte! Ah nein, das war umgekehrt Die im Laden erzählten dann, dass der Hulk ganz in der Nähe wohne und sich immer wieder im Laden blicken lasse. Heute leider nicht.

In Clearwater ist überigens auch der Hauptsitz der Church of Scientology. Drum wohl das gute Wetter. Nach dem Hulk sind wir dann geshoppen gangen. Im Durchschnitt haben wir beide ein paar coole Sachen gefunden. In der Realität ging ich aber leer aus. Dafür hab ich im Yatzee mit 355 gewonnen, ein schwacher Trost.

Eigentlich wollten wir dann an den Clearwater Beach, weil es so mega heiss war. Die Vernunft siegte aber und liess uns nicht, ohne Aussicht auf Schatten, von der Sonne braten. So fuhren wir klimatisiert weiter zum Pier von St. Petersburg. Wie wir zwar vorgängig lesen konnten, ist der Pier seit dem letzten Jahr geschlossen, dennoch ist es ein herziger Spaziergang so einmal ums Pier herum. Dann hatten wir aber eine Erfrischung nötig und wie von einer Glückssträhne verfolgt, war da gleich ein freundlicher kleiner Strand neben dem Pier, mit nur einem betrunkenen Badegast.

Die Erfrischung tat uns gut und am Abend sind wir auf den Hund gekommen. Genauer auf den Greyhound. Das Internet erzählte uns von der Hunderennbahn und wir fanden die Idee noch witzig. Natürlich geht sowas nicht ohne Wetteinsatz! So erkauften wir uns für 1 Dollar die Hot Tips und wetteten bei den ersten 8 Rennen auf Sieg. Gut, es waren die ersten 7 Rennen, bei einem haben wir ausversehen doppelt gewettet. Es traten jeweils 8 Hunde gegen einander an, und ich schwör, wir lagen nie mehr als 7 daneben! Wir waren manchmal echt nah dran, manchmal echt nur einen daneben. Ich meine, wer hätte gedacht, dass Mega-Willy nicht gewinnt, das kam schon sehr überraschend. Der Spass war die 20 Dollar wert + 1 Dollar wegen den sogenanten "Hot Tips"...

10.05.2014 :: Clearwater

Ich bin mir nicht sicher, ob es gut oder schlecht war, dass mir kurz vor dem Schlaf noch offenbart wurde, was die Pest Control hier wollte. Ich lag gemütlich auf dem Bett und da kroch es so mir nichts dir nichts (zu english: me nothing you nothing) die Wand empor, eine scheiss Kakerlake! Ich find die Dinger doof, besonders unter dem Bett find ich sie doof! Michi nahm sich dann dem Problem an und wagte den Blick unters Bett. Die schlechte Nachricht: da waren noch 5 andere Kakerlaken. Die gute Nachricht: nur noch eine davon lebte. Jetzt nicht mehr. Es war ein mässig schönes Einschlafen.

Am Morgen hab ich mir gewünscht, dass die Ghost Busters wieder kommen, aber vergebens.

Wir benutzen hier übrigens die Tripadvisor App um uns zu informieren, was man hier so machen kann. Weil es so viele gute Bewertungen hat und uns auch sonst glustete, beschlossen wir ins SimCenter zu gehen. Sim steht für Simulator und da geht es darum, dass man einen italienischen Fussballspieler nachspielt, der leicht gefault wurde und man musste möglichst glaubhaft die Verletzung simulieren. Nun nicht ganz, eigentlich ging es mehr so um Flug- und Formel 1 Simulatoren, die extremst real sind. Wir haben uns für die F1 Experiance entschieden. Die jahrelange Playstation Erfahrung (welche ich nicht habe) nützt einem hier nicht viel. Es ist wirklich noch schwierig überhaupt mal eine Runde zu fahren. Aber wir packten es schlussendlich beide. War uhh gspassig und sehr zu empfehlen.

Danach mischten wir uns noch anonym unters Clearwater Badevolk, bis wir uns fragten warum wir eigentlich ein Hotel direkt am Strand haben, wenn wir uns doch wo anders rumlümmeln. So fuhren wir zurück zu unserem Kakerlaken Hotel und genossen die Sonne bis zum letzten Strahl. Amen.

11.05.2014 :: Ocala

Wir waren nicht ganz unglücklich, aus diesem Kakerlaken Hotel auszuchecken. Um uns nicht auf irgendwelches experimentelles Frühstück einlassen zu müssen, beschlossen wir einen Starbucks aufzusuchen. Das Navi schlug uns einen vor, wir fuhren dahin und da war keiner. Dann fuhren wir zu einem, der da war.

Wir haben uns ganz auf einen Strandtag eingestellt, bis uns auffiel, dass wir mehr Zeit verplant hatten, als da war. So blieben grad mal noch 2 Stunden für den Strandtag, immerhin. Es war sehr heiss heute, aber zugleich auch sehr windig - was ja grundsätzlich schön wäre, wäre da nicht überall so viel Sand rumgelegen. Von wegen "Sand in die Augen streuen zum Einschlafen" - als ob man so noch Schlafen könnte!

Unter diesen Umständen konnten wir uns ganz gut vom Strand lösen. Wir mussten nur einmal in die Luft gumpen und schon wehte uns der Wind zum Auto. Die Parkbusse hats leider nicht weggewindet :-/ Unser Weg führte uns nun weiter nördlich, ins gut 2 Stunden entfernte Ocala, um meine Tante Ann und George zu besuchen. Ich war das letzte Mal vor 7 Jahren hier, da war Jesse der Hund gerade mal handliche 5 Monate alt. Jetzt ist er sperrige 7 Jahre alt! Aber alles was er an Gewicht zugenommen hat, hat er auch am Charme zugenommen (wenn es bei mir nur auch so wäre). Aber genug vom Hund, Ann und George nach all der Zeit wieder zu sehen, war wunderschön! Wir wurden bekocht und verwöhnt und es gab viel zu pläuderlen und erzählen.

12.05.2014 :: Silversprings Park

Um 10 Uhr holten Ann und George uns beim Hotel ab, um gemeinsam zum Silver Springs Park zu fahren. Captain George war in diesen Park 20 Jahre lang Captain eines der berühmten Glasbodenbooten. Vor nicht allzu langer Zeit hat der Staat nun aber den Park übernommen und dieser wird nun wieder zu einem Naturpark zurückgebaut. Meine Grosseltern haben viele Zeit in dem Park verbracht und regelmässig Captain George vom Ufer her zugewinkt, als er wieder einer Ladung Touristen die Geschichten und Fakten der Quellen des Silver Rivers näher brachte.

Michi und ich liessen uns so eine Glasbodenboot Tour natürlich nicht entgehen. Es war alles toll, wäre da nicht der kleine Jasper (Tschäsper), mit seiner nervigen Mutter gewesen. Tschäspers Mom wies den armen Jungen pausenlos zurecht und erst noch in Englisch: "Tschäsper lehn nicht so weit raus, Tschäsper lehn weiter raus, Tschäsper mach ein Foto, Tschäsper mach nicht so viele Fotos (wir haben schliesslich nur ein 24iger Film...), Tschäsper hast du den Vogel gesehen, oh my god Tschäsper da ist ein Alligator, Tschäsper, ist es nicht schön hier? Es muss schön sein!! Im Prospekt stand es sei schön, also ist es schön! Tschäsper hast du gesehen wie schön es ist?" Das Kind ist perfekt für die Army vorbereitet, pausenlos sinnlose Befehle und Zurechtweisungen. Vorallem hat die Mutter auch immer alles dem Captain nachgeplappert und es ihrem Tschäsper als ihr eigenes Wissen verkauft, natürlich deutlich lauter. Je lauter das Wissen, desto richtiger. Sie war wie Ein Echo von den man sich wünschte, dass es nie zurückkommt.

Aber so viel Aufmerksamkeit hat Tschäspers Mom eigentlich gar nicht verdient. Kommen wir zu etwas anderem, das auch eine grosse Klappe hat. Wir haben heute unser ersten freilebenden Alligator gesehen! Und natürlich gleich ein Selfie mit ihm gemacht, ihm war's ziemlich egal. Aber irgendwie bin ich auch froh, dass es kein Schnappschuss gab... haha Schenkelklopfer.

Was noch? Ja sonst haben wir noch den Rest der Ferien fertig geplant... zum Beispiel gehen wir noch ungeplant ein Basketball Playoffspiel watschen in Miami. Da hat Michi uhhh Froid und ich glaub au.

Ja und nachdem wir wieder von Ann kulinarisch verwöhnt wurden, gings ab ins Autokino. The Amazing Spiderman 2. Hat schon Spass gemacht! Man kann plaudern und kommentieren so viel man will im Auto und doch hat man das Kino Feeling. Gut, die Popcorn die man rumschmeisst, hat man dann halt im eigenen Auto, aber bei einem Mietauto geht das ja noch. Ja und jetzt sind wir müde.

13.05.2014 :: Busch Garden

Ich bin grad etwas nachdenklich, da wir uns eben von Ann und George verabschiedet haben. Ich hab meine Tante vorher 7 Jahre nicht mehr gesehen und wie lange es nun wird, ist ungewiss. Es ist halt Familie und die will man doch irgendwie zusammenhalten... aber genug vom nachdenklichen Teil.

Heute gingen wir in den Busch Garden Park in Tampa. Da war so ein Garten und darauf stand ein Busch und für 85 Dollar durfte man einmal dranpinkeln. O.K, etwas mehr war der Busch Garden dann schon. Es ist halt so ein Themenpark ala Disneyland, einfach mit echten Tieren anstatt Comicfiguren. Wir kamen pünktlich zu Parkbeginn an und sahen da schon eine Schlange stehen (als ob Schlangen stehen könnten...). Da lag also eine Schlange vor der Kasse und gleich nebenan gab es Ticketschalter-Automaten, wo man sein Ticket einfach schnell rauslassen konnte, da stand niemand. Es gibt wohl einfach Leute die gerne anstehen! Die sind aber heute bestimmt nicht auf ihre Kosten gekommen, denn wir sind jeweils maximal 15 Minuten, selbst bei den beliebtesten Bahnen, angestanden.

Als wir dann im Park waren und sahen, dass es sehr viele Raucherecken gibt, waren wir beide etwas erleichtert. Das war schon sehr mühsam im Juniwörschel Studio, wo sie genau ein Raucherplatz am "A" vom Park hatten. Das kann zu 100 % Diskussionen bei einem zu 50 % rauchenden Pärchen führen. Michi kam heute auf die ganz groben Bahnen mit und sogar mehrfach, was heissen kann, dass er mich fest liebt, oder dass es ihm sogar Spass gemacht hat :-) Ich bin mit beidem zufrieden.

Das schönste Erlebnis war aber die Safari, wo man vielen Tieren sehr nahe kam, und sogar eine Giraffe füttern durfte. Um der schönen Erinnerung keinen bitteren Beigeschmack zu geben, erwähne ich nicht, dass man dafür noch extra zahlen musste, und nicht wenig!

Ach überhaupt, es war ein toller Tag - etwas zu heiss, aber das hat sich nach dem Besuch auf einer Wasserbahn dann auch erledigt.

Am Abend gings dann wieder zu Ann und George zurück und dort verbrachten wir einen letzten wundervollen gemeinsamen Abend zusammen mit ihnen. Morgen geht die Reise weiter nach Daytona Beach.

 

14.05.2014 :: Daytona Beach

Ja das Frühstück war uns dann scheinbar doch zu früh, das blöde Stück! So haben wir absichtlich unabsichtlich Verschlafen und uns auf unseren alt bekannten ihop verlassen. Da gibts alles, was das Herz, oder eher der Magen, begehrt. Heute hat uns sogar Wonder Woman bedient, vielleicht war das auch ein Witz ihrerseits, aber ich will es einfach glauben!

Nach dem Frühstück fuhren wir durch den Wald, oder eher darüber (die haben hier Brücken über den Wald), von West nach Ost, an die Ostküste der Ostküste Amerikas, Daytona Beach. Da gibt es eine berühmte NASCAR (Autos nachden sie gewaschen wurden) Rennstrecke, offenbar eine der Ersten söttigen. Man konnte dort so eine Tour machen und diese Gelegenheit Geld auszugeben wollten wir natürlich nicht verpassen. So stiegen wir mit vielen anderen Touristen in die Trams ein und holperten mit insgesamt 4 gemachten Brüsten an Board über die Rennbahn. Die Steilwandkurve (nicht die auf dem Foto) war sehr beeindruckend! Wir haben viel interessante Hintergrundinfos erhalten, unter anderem, dass die Sitze den Besuchern inzwischen zu schmal sind und deshalb einige 18 Intsch Sitze durch 22 Inch ersetzt werden. Es werden dann zwar weniger Gäste kommen können, aber vom Volumen bleibts ja gleich. Die zu kleinen Sitze gehen nach Phoenix, so hiess es. Weight Watcher sei dort sehr aktiv. Vor mir im Holper Trämli sass so ein kleines blondes Mädchen mit einem angewachsenen skeptischen Gesichtsausdruck. "Mama, sind heute keine Rennen?". "Nein." "Warum sind wir dann hier?" So ganz unrecht hatte das skeptische Mädchen ja gar nicht :-)

Nach der Speedway Besichtigung bezogen wir unser Hotel und machten uns auf den Weg zum Strand. Es stimmt also, was man so im Internet lesen kann. Man kann hier mit dem Auto dem Strand entlang fahren! Nur 10 MPH, aber immerhin. Für nur 3 Dollar konnte man das machen und das Auto sogar noch parken wo man wollte, herrlich. Es war, als ob wir Baywatch'ers wären, nur cooler. So rasten wir mit knapp 12 MPHs den Strand entlang und liessen unsere Haare vom Winde verwehen. Ja wir waren total looking for freedom.

Nach dieser tollen Erfahrung hatten wir natürlich erst mal wieder Hunger. Wir sahen einen Italiener am Strassenrand, also ein italienisches Restaurant, ein Italiener alleine genügt ja meistens noch nicht. Und zur Pizza wollte ich noch gerne ein Salötli voraus. Ja von wegen "li" - da kam ein riesiger Salat. Bei der Pizzagrösse hatten wir die Auswahl zwischen Large, X-Large und Big-Boy. Und Large war Large! Ich werde das nie verstehen, warum man keine normalen Grössen machen kann. Wir gaben unser Bestes, aber alles zu essen war einfach ein Ding der Unmöglichkeit. So haben wir den Resten einfach dem nächst besten Vorbeiläufer mitgegeben. Hat wunderbar geklappt. Durch kurzfristige Kommunikationsprobleme zwischen Michi und mir, hat der Kellner nun wohl auch noch das Trinkgeld seines Lebens erhalten.

Und jetzt sitzen wir am Strand und geniessen, wie die Sonne hinter unserem Rücken untergeht.

 

15.05.2014 :: Kennedy Space Center

"Die einzige Konstante ist die Veränderung." Ganz nach dem Motto, sind wir unsere Pläne grad ständig am ändern.

Für heute hatten wir uns sehr viel vorgenommen. Gestartet sind wir am Morgen früh in Daytona Beach. Unser langfristiges Ziel war Miami. Nicht weil es uns da so gefällt (ganz im Gegenteil), sondern weil wir uns die einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten, ein Basketball Playoff Spiel live mitzuerleben, Miami Heat vs. Brooklyn Nets. Ursprünglich wollten wir eigentlich erst für den Rückflug am Samstag nach Miami rückkehren.

Da wir aber nicht hin- und herfahren wollten, hielten wir es für die beste Idee heute noch ins Kennedy Space Center zu gehen (da wir das auf keinen Fall verpassen wollten) und dann die 3,5 Stunden weiter nach Miami zu fahren und schlussendlich die letzten beiden Tagen in Fort Lauderdale (das Venedig von Florida) zu verbringen. Wie geplant, so gebucht.

Was wir leider nicht wussten, ist dass ein Space Shuttle Start für morgen Donnerstag Abend geplant ist. Wegen dem Wetter gibt es aber nur eine 30%ige Wahrscheinlichkeit, dass dieser stattfinden wird. Am Freitag sind die Chancen dann bei 70%. Ich halte gar nichts von solchen Prozentzahlen, das Shuttle startet oder startet nicht. Oder vielleicht starten ja morgen nur die vorderen 30%, die an das gute Wetter glauben? Ja und seht ihr das Dilemma? Wir möchten den Start echt gerne sehen... so bald gibts diese Gelegenheit nicht mehr. Aber das wären halt nochmals 3,5 nördlich und wieder 3,5 Stunden zurück (vorausgesetzt ich verfahre mich nicht, und die Chance dazu liegen bei 64,45 %). Die Strecke ust mit diesem nicht sehr gradlinigen (wörtlich gemeint) Corolla echt kein Genuss, aber durchaus machbar. Erschwerend dazu kommt aber, dass die beiden Nächte in Fort Lauderdale inzwischen nicht mehr stornierbar sind, wir habens probiert. Und es kann auch sein, dass das Shuttle gar nicht startet während wir hier sind?! Lohnt sich die Fahrerei und die bezahlte Hotelnacht, welche wir sausen lassen würden? Aber so ein Shuttle Launch würde halt schon noch so schön reinpassen... hach. Wir sind bislang noch unschlüssig... Soviel mal zu unserem Dilemma. Fragen, Anregungen?

Aber zu heute: Wir waren pünktlich zu Parköffnungszeiten beim Kennedy Space Center, um 9am. Um 2pm mussten wir aber schon weiter, wegen dem Spiel am Abend. Die Zeit war knapp und für ganz alles hat es nicht gereicht, aber es war sehr interessant und imposant. Hat uns beiden sehr gefallen.

Um Michi dann etwas zu entlasten auf der Reise nach Miami, habe ich in der Hälfte das Steuer übernommen. Mit fatalen Folgen. Das Navi und ich haben uns missverstanden, so dass ich einen Highway in eine falsche Richtung wählte. Normalerweise könnte man so ein Missgeschick ja relativ schnell korrigieren... aber nein, das musste mir ausgerechnet dann passieren, wenn 32 Meilen lang keine Ausfahrt zum wenden mehr kommt! 32 Meilen hin und wieder zurück... fast eine Stunde hat uns das gekostet und noch viel länger ist es mir vorgekommen... Die steigende Enttäuschung auf dem Beifahrersitz, über das späte Eintreffen beim Spiel, war spürbar. - Es duet mer mega leid... :-/ - Als es gegen die Innenstadt von Miami zuging kam auch noch Stau dazu. Ich konnte Michi aber grad noch so knapp zum Spielbeginn aus dem Auto schmeissen und mich ums Parkieren kümmern.

Ich hab es dann auch noch ins Stadion geschafft und es hat sich echt gelohnt! Was für eine Stimmung, was für eine Atmosphäre, was für eine Party! Zum Schluss war es extrem knapp und spannend, schlussendlich haben die heimspielenden Heat's gewonnen. Ich bin froh, dass wir da waren.

16.05.2014 :: Antique Car Museum

Nach dem Auschecken hielt uns dann aber echt grad gar nichts mehr in diesem Miami. Wir dreiften wieder ein Stück in nördlicher Richtung, nach Fort Lauderdale. Das sei bekannt für die vielen Wasserkanäle. Dass aber gleichzeitig auch soo viel Wasser von oben kommt, hat uns niemand gesagt. Heute hat es echt Katzen und Hunde geregnet, wie es die Amis so schön sagen würden.

Ja so hockten wir also in diesem
Starbucks und liessen uns vom TripAdvisor Vorschläge machen. Die meisten hatten was mit Wasser zu tun, aber mehr das wo so unten ist. Doch bei genauerem Betrachten tümpelte auch das "Antique Car Museum" bei den Vorschlägen herum. Das war ein super Zeitvertreib. Wir lernten und begutachteten alles zur Packard Automobilgeschichte. Das Museum war aber noch viel mehr als das, da hat echt Jemand mit Herzblut die Sammlung zu seiner Lebensaufgabe gemacht und zwei riesige Hallen damit gefüllt. Ein Luxus-Messi quasi.

Ja und nach dem Besuch schwammen wir mit unserem Auto zum Motel. Das wohl coolste Motel das wir überhaupt je hatten! Mega schön eingerichtet, sehr gross. 2 Betten, ein Tisch und ein Sofa mit Sofatisch und TV davor. Darin könnte man problemlos eine Fernbeziehung führen. Hier werden wir die letzten beiden Nächte, vor der Heimreise, verbringen.

Nach dem einchecken und staunen kraulten wir kurz rüber zur Cheese Cake Factory und liessen uns kulinarisch verwöhnen.

Und zu unserem Dilemma: da heute das Wetter echt scheisse ist, haben wir einfach mal spekuliert, dass das Spaceshuttle das auch so sieht. Wir hoffen noch ganz fest auf unsere 70% Chance morgen :-)

 

17.05.2014 :: Rocket Launch

Die 90% Chance heute einen Raketenstart zu sehen, liess uns erneut 3 Stunden in den Norden fahren. Zurück zum Cape Canaveral. Mich dünkts, dass wir viel mehr in den Norden gefahren sind, als in den Süden. Im Internet forschten wir nach dem besten Ausblick für diesen Launch und wurden so auf Titusville aufmerksam gemacht (welches ganz kurz ein postpupertäres Schmunzeln generierte). Da gibt es einen Space View Park mit einer guten Bewertung und sogar mit Live Audio Streaming der NASA. Potz Blitz dachten wir uns und gehorchten den Empfehlungen 2 bis 3 Stunden früher da zu sein um sicher einen Parkplatz zu haben.

Nur... da war kein Schwein. Wo sind denn jetzt die Menschenmassen? Die vielen Autos? Die Cars voller Schaulustiger? Der Souvenierstand? Immerhin haben wir Delphine direkt neben uns vorbeischwimmen sehen, dafür hat sich der Trip schon beinahe gelohnt :-)

Willkommen beim Spaceticker:

Geplanter Rocket Launch Start: 20:03

18:24 Wir sind die Einzigen, Frau mit Hund läuft vorbei. Wir spielen Yahtzee. 4 Autos auf dem Parkplatz

18:25 - Ein Pärchen läuft vorbei, während Michi grad ein Pärchen wirft beim Yathzee. Kurzes Auflächeln.

18:48 - Kein Schwein weit und breit.

18:54 - Eine Familie kommt.

19:00 - Nur noch 3 Autos beim Parkplatz. Der Fischer geht jetzt auch heim. Der Ansturm kommt bestimmt gleich.

19:05 - Die Menschenmasse kommt in Form eines einzelnen Mannes. Er hat Kaffee dabei und setzt sich auf eine Bank.

19:06 - Noch ein Mann. Einer mit Bauch. Er macht ein Foto.

19:07 - Die Menschenmasse, Mann mit Bauch und ein noch nicht erwähntes Pärchen räumen das Feld. Die Familie geht auch.

19:04 - Wir fragen uns, ob wir falsch sind. Das Internet verneint das.

19:22 - Jetzt hats auf einen Schlag 18 Leute gegeben. Wir werden nervös.

19:26 - Wir haben uns jetzt einen Seitensteg gesichert!

19:28 - Die neue Menschenmasse bewegt sich in Richtung Steg.

19:36 - Noch eine halbe Stunde! Es hat also noch freie Plätze! Michi isst seinen Thunfischsalat, in der Hoffnung dadurch noch ein Paar Delphine anzulocken. Ich lese im People Magazin.

19:41 - Zwei Leute verlassen den Steg, es sind aber trotzdem noch 18 da. Haben sich die Grundlagen der Mathematik geändert?

19:46 - Die Sonne geht hinter uns unter. Wir spüren, dass es schön ist.

19:50 - Es sind jetzt knapp 40 Leute auf dem Steg, hoffentlich hält er.

19:53 - Die NASA Seite sagt uns, dass es currently nach einem Go aussieht, das kann sich aber bis zur letzten Sekunde ändern.

19:55 - Aus Nervosität mach ich 5 Mal die gleichen Fotos vom gleichen Motiv.

19:56 - Michi sagt, ich soll endlich das Handy weglegen. Ich machs.

19:58 - Ich habs heimlich nochmals genommen.

20:00 - Final Go für 20:03! Hui sind wir nervös! Michi sagt grad, dass ein Liveticker, den man nachher ins Netz stellt, gar kein Sinn macht.

20:15 - Alles ist schon durch und wir sitzen im Auto, auf dem Heimweg. 3 Stunden Fahrt liegen vor uns, auf den Liveticker verzichte ich.

Wow, was war das für ein Erlebnis, was für ein Ferienabschluss. Als erstes sieht man einfach ein waaahnsinnig helles Leuchten und dann schiesst der helle Punkt senkrecht in die Höhe und hinterlässt eine dichte weisse Rauchwolke (haben wir einen neuen Papst?), die einfach so am Himmel hängen bleibt und sich nach einer Weile etwas verrückt. Ein leichtes Rumoren ist hörbar. Die Rakete scheint dann einen Bogen zu machen und schiesst irgendwas ab (hoffentlich nicht die Insassen). Schlussendlich fliegt die leuchtende Rakete seiner immer schmäler werdenden Rauchwolke davon, in Form eines kleinen Punkt, der dann plötzlich einfach weg ist. Furt.

18.05.2014 :: Fort Lauderdale

Wir sitzen grad am Flughafen Miami, warten auf unseren Flug und spielen Yahtzee. Auf der Overall-Statistik führ ich mit 30 Siegen, dicht gefolgt von Michael mit 25 Siegen. Wobei man faierweise sagen muss, dass ich ihn schon das eine oder andere oder 25ig Mal gewinnen liess. Ich habs für mich getan. Er ist sonst immer so schlecht gelaunt, wenn er verliert :-)

Alle Leute um uns stehen schon nervös vor dem Gate, aufgestellt in einer Reihe. Damit die Schlange kürzer wirkt, rücken sie immer dichter zusammen.

Eigentlich ist so am Abend fliegen ziemlich uncool, weil man den ganzen Tag noch so auffüllen muss, und doch nicht mehr richtig geniessen kann...

Wir haben die Zeit heute vorallem zu Tode spaziert und gespielt und dazu noch eine Fort Lauderdale Wassertaxi Tour gemacht. Dabei wurde uns gezeigt, welcher Bonze, welche Yacht und welche Villa besitzt. Völlig depremiert verliessen wir dann das Boot.

Jetzt sind wir überigens grad am boarden. Die besten Plätze sind bestimmt schon weg, ach wären wir doch früher angestanden.

Ja und das wärs dann gsi, von den Florida Brichtli. Fiderluege.